Deutschland

Reo Royale 8

Preis auf Anfrage

Basisdaten


Marke, Modell
Sonstige
Zustand
neues
Fahrerseite
links

Beschreibung

Vielen Oldtimerliebhaber ist der Name Reo heute nicht bekannt, da es sich um wirklich heute seltene Fahrzeuge handelt, selbst in den USA trifft man nicht an jeder Ecke einen Reo, da sind Packards, Lincolns und Cadillacs wesentlich häufiger aus der Zeit.


Reo ( bzw. R.E. Olds Motor Car Company bevor der Name Reo verwendet wurde ) wurde 1904 von Ransom Eli Olds gegründet. Olds hatte davor ebenfalls Autos produziert und zwar unter der viel bekannteren Marke Oldsmobile. Der große Wurf seinerzeit war damals der Oldsmobile Curved Dash, ein kleiner 1 Zylinder Wagen mit wenig Gewicht, guter Funktion und ausreichend Geschwindigkeit und : Er war relativ preisgünstig. Ransom Olds hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nicht die wohlhabenen Leute zu bedienen sondern ein Fahrzeug eher für die Massen zu bauen. Er war es auch, der die Fließbandproduktion entwickelt hat und nicht etwa Henry Ford, wie oft fälschlicherweise berichtet wird. Ford war allerdings der erste, der dieses System dann tatsächlich einführte. Auch Olds war es, der Ford erst mal auf die Idee brachte sich mit dem Automobilbau zu beschäftigen.


Wie es aber bei wachsenden Fabriken oft ist, kommen Geldgeber hinzu die dann ihre eigenen Meinung mit einbringen und durchsetzen wollen. So wollte man bei Oldsmobile entgegen den Plänen des Gründers, größere Fahrzeuge bauen die auch deutlich teurer waren. Dies war der Grund für Ransom Olds, Oldsmobile zu verlassen und die Marke Reo ( nach seinen Initialen benannt ) zu gründen um seine Vorstellung zu verwirklichen.


Olds baute dann zuverlässige Fahrzeuge die recht Innovativ waren, im Preis erträglich und zuverlässig waren.


1912 aber befand es Ransom Olds, daß er in seinem Leben so viel erreicht hat und überlies das Arbeiten bei den Automobilen in Zukunft anderen Leuten. D.h. er beendete seine aktive Mitarbeit als Konstrukteur und Designer. Er beschäftigte sich lieber mit seiner Familie, verreiste viel, war noch aktiv in anderen Dingen, gründete z.B. den Ort Oldsmar in Florida und auch ein Hotel. Er war aber dennoch Generaldirektor und Präsident von Reo. 1915 gab er den Titel des Generaldirektors ab und 1923 auch den Titel des Präsidenten, war aber weiterhin Aufsichtsratvorsitzender.


Reo aber bestand weiterhin und baute weiterhin zuverlässige Wagen mit 4 oder 6 Zylindern. Reo produzierte zeitweise sogar mehr Fahrzeuge als Oldsmobile. Die Weltwirtschaftskrise traf Reo wie viele andere Marken auch schwer und die Verkaufszahlen brachen dramatisch ein. Verkaufte Reo in der Spitze 29.000 Fahrzeuge im Jahr, nach der Krise waren es nicht mehr als 5000 Wagen im Jahr.


Olds kehrte 1933 kurzzeitig in die Geschäftsleitung zurück aber durch die Versuche Reo deutlich zu vergrößern und mehr Modelle zu bauen, die Weltwirtschaftskrise tat ihr Übriges, war da nicht mehr viel zu retten und Olds verließ die Firma 1934 bereits wieder. Die Absatzzahlen sanken. 1937 schließlich baute Reo keine Personenwagen mehr. Eine innovative Marke, die sogar das Automatikgetriebe 1934 entwickelte verschwand von der Bildfläche als PKW Bauer. LKWs wurden unter den Namen Reo noch bis 1975 gebaut. Aber die Firma wurde schon in den 50ern verkauft.


Über den angebotenen Wagen :


1931 war das erste Jahr des Reo Royale mit 8 Zylinder Motor in Reihe. Dieser Motor hat einen Hubraum von rund 5,9 Litern und eine Leistung von 125 PS. Das war zu der Zeit eine wirklich gute Leistung, Cadillac oder Packard hatten mit ihrem 8 Zylinder Wagen da nicht so viel zu bieten. Preislich lag er Reo ebenfalls dicht bei den anderen großen Marken, ein Reo dieses Modell kostet knapp 2500,- Dollar, wenig mehr ein Packard oder Cadillac. Aufgrund der hohen Verarbeitungsqualität, der Leistung und Exklusivität ist ein Reo Royale einem Packard oder Cadillac mindestens ebenbürtig und viel seltener.


Das hier angebotene Fahrzeug hat eine Länge von knapp 5,40 Meter, ein Gewicht von deutlich über 2 Tonnen. Radstand ist 3,43 Meter. Trotz des hohen Gewichtes hängt der Motor sehr gut am Gas, 8 Zylinder bei dem Hubraum sprechen hier eben eine eigene Sprache.


Das Fahrzeug steht auf dicken 7.00 x 15 Rädern mit Holzspeichen. Sollte es mal eine Reifenpanne geben, stehen in den Kotflügeln 2 Reserveräder zur Verfügung.


Der Innenraum ist sehr großzügig gestaltet, man fühlt sich auf Anhieb wohl. Schaut man sich im Wagen um, entdeckt man zahlreiche, liebevolle Details wie z.B. den zentral sitzenden Zigarettenanzünder im Armaturenbrett, einen ebensolchen im hinteren Abteil, Halteschlaufen, Rollos und einen Schminkspiegel der in der Rücklehne des Vordersitzes sein eigenes Fach hat.


Eine Innenraumbeleuchtung gibt es auch, wie auch eine Einstiegsbeleuchtung auf den Trittbrettern.


Auffällig sind auch die eckigen Instrumente am Armaturenbrett wie die Anzeige von Benzin und Ölvorrat durch Flüssigkeiten die in einem Röhrchen stehen und nach dem Verdrängungsprinzip arbeiten.


Besonders zu erwähnen ist der Zustand, der nahezu einmalig sein dürfte auf einem Reo Royale. Die Karosserie ( die übrigens außer im Dach keine Holzgerippe hat und vom Murray stammt ) trägt noch die originale Lackierung die sich in einem bemerkenswert gutem Zustand befindet und keinerlei Erneuerung bedarf. Die Innenausstattung ist ebenfalls original erhalten, aktuell sind über den Sitzen aber Schonbezüge gezogen um den Stoff zu schonen.


Die Technik ist auch original aber überholt. In den 90er Jahren wurde der Wagen einer kompletten, technischen Durchsicht unterzogen. In diesem Zuge wurde der Motor für über 20.000,- DM komplett überholt. Die Karosserie wurde abgehoben, das Chassis gereinigt, versiegelt, diverse Leitungen erneuert uvm. Fotodokumente liegen hier vor.


Dieses Fahrzeug ist selbst in den USA eine echte Rarität, in dem Zustand etwas für wirkliche Oldtimerkenner die eine originale Patina zu würdigen wissen.


Verkäufer


Vintage Automobile Thomas Borchers

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